Vorbericht:
Seit Mitte April 2014 auffälliges Speicheln, läßt häufig Futter aus dem Maul rausfallen.
27.04.14 Maulkontrolle durch Tierärztin, leichte Spitzen der Backenzähne
11.05.14 Sedation, Spitzen geraspelt,
linker Unterkiefer Hengstzahn lingual Substanzverlust
weiter Speicheln, lange feste Schleimfäden, vor allem aus linker Maulseite
8 Tage Antibiotika (Sulfonamid) und Schmerzmittel (Metacam)
nach 8 Tagen leichte Besserung für 3 Tage, dann wieder starkes Speicheln und Futter-aus-dem-Maul fallen lassen
13.06.14
Termin zum Zahnziehen in der Tierklinik...
Sedation, Röntgen, Vorbereitung zum Zahn ziehen
und dann bei der weiteren Untersuchung der Maulhöhle traf uns der Schock:
Laborbefund(e):
Zytologische Vorabdiagnose 14.06.14: (unter Vorbehalt, Histologie abwarten):
V.a. neuroendokrinen Tumor mit epithelialen und lymphocytären Anteilen,
zellreich und gut vaskularisiert
Alle Tierärzte ratlos... so etwas hat noch keiner gesehen. :-(
Behandlungen ab dem 13.06.14:
Antibiose, Schmerzmittel,
Tumorcocktail Heel, Tarantula
zur OP-Vorbereitung Tonico
17.06.14 OP
Ok, Schilderung, wie es mir ging, braucht wohl keiner... die, die mich kennen, wissen um unser Verhältnis zueinander - dementsprechend halt.
Ich war den ganzen Tag in der Klink und auch bis zum Zuschließen der Klinikpforten und bewachte mein Pony mit Argusaugen und versorgte es mit allem, was es brauchte (was mir dank des supernetten Klinikpersonals auch sehr leicht gemacht wurde).
Hier folgen einige Photos aus der Operation:
Ich durfte ihn dann am 18.06. mittags aus der Klinik abholen. Er fraß übrigens sehr schnell wieder (eingeweichtes Mash-Heucob-Gemisch).
Medikation:
Klinik: Antibiotika, Schmerzmittel
eigene: Traumeel, Mucosa, Lachesis, Lymophomyosot
zur Abschwellung und Unterstützung der Abheilung
18.06.14 es geht ihm den Umständen entsprechend erstaunlich gut - aber er ist halt wie ich eine positive kämpferische Natur :-) , natürlich wird auch gleich spazierengegangen...
Das Schlabberzeug wird ihm selbstverständlich mehrere Male am Tag und bis spät in den Abend serviert (gut, daß der Stall nicht so weit weg ist...)
19.06.14 weiter immer besser, er schlabbert sein Grünmus, veräppelt mich fleißig, will mit mir alles mögliche unternehmen. Ok, also kleine sattellose Runde mit Halfter und Strick, danach noch ein wenig Spielereien in der Halle.
Nachuntersuchung am 20.06.14 unter Sedation in der Klinik:
Zungennaht ist zum großen Teil aufgeplatzt, Rhamant bekommt trotz Maulkorb Einstreu ins Maul, Tumor konnte - so wie es endoskopisch aussieht - auch nicht vollständig entfernt werden. Hab Sand
besorgt, er steht jetzt in der kahlen Box mit einem Sandhaufen zum pinkeln und schlechter Laune. Werde ihm seine Futterration noch erhöhen - nicht häufiger, aber mehr.
Die aufgeplatzte Naht war zu erwarten, das war nicht allzu überraschend. Daß nicht alles Tumorgewebe erwischt wurde, hatte ich sowieso schon befürchtet.
Dafür war das herausgeschnittene Stück zu gerade - und auf dem Ultraschall sah es zu ungerade und nach hinten ziehend aus...
Er soll in der Box bleiben... hart für das unternehmungslustige Pony. Das gibt Randale in der Box... Mal sehen, ob es wie für die Hunde und Katzen ein Calm-Futter gibt. Müßte es eigentlich *überleg*
Medikamente: weiter mit Antibiotika, Schmerzmittel,
Traumeel, Mucosa, Lachesis, Lymphomyosot,
zusätzlich Tumorcocktail + Nux vomica comp. (Heel)
23.06.14 Biopsieergebnis: Granularzellmyoblastom
Prognose vorsichtig, Gefahr Rezidivierung und Metastasierung
Dieser Tumor ist äußerst selten, daher findet man auch keine Unterlagen
oder Untersuchungsergebnisse bzw. weitere Behandlungen darüber...
Rhamant ist gut drauf :-) räumt seine Box vor Langeweile auf und um :-(
Zur Zeit schreibe ich alle entsprechenden Stellen an, die mir Infos geben könnten...
24.06.14 Kontrolluntersuchung der Zunge unter Sedation in der Klinik:
Wunde klaffend, Fäden gezogen, Wunden granulieren langsam zu,
sieht d.U.e. sehr gut aus :-)
Medikamente ab dem 24.06.14:
Antibiotika und Schmerzmittel abgesetzt
weiter mit Traumeel, Lymphomyosot, (Hepeel sowieso)
Tumorcocktail Heel (+ Nux vomica comp.) 2x/Woche
Fütterung: weiter aufgeweichte Heu-/Wiesencobs, etwas Mash, geraspelte Möhren
25.06.14 einen halben Liter Blut abgezapft für die Herstellung einer Tumorvakzine
26.06.14 Der Schwarze ist übermütig...
27.06.14 ein sehr kurzer Grasnaschversuch...
kurzes weiches Gras geht gut, langes ist nicht so gut...
leider weiterhin keine Aussage von der Klinik vom Histoergebnis,
ob der Tumor vollständig herausgeschnitten wurde
30.06.14 Histologieergebnis des gesamten Tumors:
nicht eindeutig klassifizierbares
Blastom mit malignitätsverdächtigen Anteilen
Positiv: die Exzisionsränder sind frei von Tumorzellen
(ist also vollständig rausgeschnitten worden *freu*)
Prognose: relativ günstig,
Tumoren verhalten sich meist gutartig,
jedoch können Rezidive und/oder Metastasen auftreten
(es fehlen Erfahrungeberichte aufgrund des seltenen Auftretens)
Medikamente: weiterhin täglich Traumeel, Lymphomyosot,
zusätzlich Tumorcocktail + Nux vomica comp. (Heel) 2x/Wo.
04.07.14 Die Tumorvakzine ist angekommen, sofort intracutan verimpft (gequaddelt).
Keine Nebenwirkungen festgestellt.
Soll in einem Abstand von 1 Monat 3x hergestellt und verimpft werden.
07.07.14 Der Schwarze räumt die Nachbarboxen um... ab morgen darf er auf einen
größeren Paddock mit Ausblick auf die anderen Weidepferde.
Weide ist stundenweise erlaubt, aber mit dem getrockneten langen Gras hat er
schon noch Freßprobleme. Das Weichfutter und die Tabletten haut er sich jedoch
ohne Probleme rein.
Auf den gebißlosen Ausritten blödelt er herum und spielt den wilden Hengst.
08.07.14 Immunhistologischer Befund:
sehr ungewöhnliches immunhistologisches Expressionsmuster
Blastom mit malignitätsverdächtigen Anteilen/Granularzelltumor
/neuroendokriner Tumor
09.07.14 Er kommt sehr gut klar mit seiner Zunge...
11.07.14 Kontrolluntersuchung unter Sedation in der Klinik:
Wunde heilt recht gut ab, gutes Granulationsgewebe
Darf jetzt wieder auf die Weide (hat aber dort weiterhin Probleme mit dem langen trockenen Gras (Heu), auch nasses Heu klappt nicht so richtig.
Stroh soll noch eine Weile weggelassen werden.
Medikamente: täglich Traumeel, Lymphomyosot, jetzt halbe Dosis,
zusätzlich Tumorcocktail + Nux vomica comp. (Heel) 2x/Wo.,
Hepeel, Zeel
Weiterhin Zufütterung mit eingeweichten Heucobs und
gehäckseltem eingeweichten Heu.
Gut gesicherte Tonnen...
14.07.14 das erste Mal wieder leichte Arbeit (gebißlos geritten) auf dem Platz,
ist total willig und motiviert
15.07.14 mir fällt kein Speicheln mehr auf :-)
Fressen von langen trockenen Stengeln geht aber immer noch nicht
20.07.14 das wieder zugefütterte Heu verschwindet restlos aus der Box,
keine Futterreste zu finden
Heu-/Wiesencobs-Fütterung von 8 kg auf 5 kg redzuiert
Ernährungszustand sehr gut ;-)
weiterhin tägliche Bespaßung in Halle und draußen,
gebißloses Reiten
23.07.14 Blutabnahme für die Herstellung der Impfvakzine (2. Impfung)
24.07.14 eigentlich war für den 25. der nächste Kontrolltermin festgemacht.
Abends erfuhr ich, daß der nicht stattfindet.... so habe ich selbst mal geguckt
(ohne Sedation, daher auch nur 2 Bilder, Zunge wird fleißig und kraftvoll
bewegt, es granuliert weiter zu :-) , mehr war an Photos leider nicht drin)
27.07.14 Auf nach Reisach!!!!
01.08.14 Impfvakzine 2 ist am Urlaubsort angekommen, i.c. gespritzt
05.08.14 Wir genießen Reisach, viele Ausritte, der Schwarze läuft fleißig und munter,
hat eine Superkondition.
Fütterung: 3-4 kg Heucobs tgl., etwas Weide, Heu ad lib., gel. etwas Hafer,
Möhren und Äpfel ab und zu (klappt noch nicht so gut mit dem Futtern),
aber das mit dem Birnenklau vom Baum geht hervorragend!!! Die sind
schön klein und machen keine Probleme beim Vernaschen.
Medikamente: Lymphomyosot, Zeel, Hepeel
20.08.14 Blutentnahme zur 3. Vakzineherstellung
Tierärztin ist vom Heilungsverlauf begeistert :-) (kurze Kontrolle ohne Sedation)
23.08.14 Reiterrallye Schlagstein
24.08.14 Aktions- und Präzisionsparcour Stufe 1 + 2, Schlagstein
29.08.14 Impfvakzine 3 verimpft
nächste Woche bekommt er wieder den Tumorcocktail von Heel verimpft,
allerdings nur 1x/Woche, das gab es bis Mitte November 2014,
Lymphomyosot weiter als Dauertherapie
14.10.2014 erneute Zungenkontrolle: es wächst weiter zu,
aber es sind immer noch offene wunde Stellen zu sehen,
palpatorisch noch knotige Veränderungen (Narbengewebe?)
Rhamant ist fit wie ein Turnschuh, auch die Zunge funktioniert weiter einwandfrei,
ich reite ihn weiter gebißlos
Therapie: Tumorcocktail von Heel 1x wöchentlich bis Mitte November
täglich Lymphomyosot, Zeel, Hepeel (Dauertherapie)
17.02.2015 erneute Zungenkontrolle :-) sieht alles sehr gut aus, Zunge fühlt sich weich an,
keine knotigen Veränderungen palpierbar
Therapie: täglich Lymphomyosot, Zeel, Hepeel (Dauertherapie)
Nachkontrolle: alle 6 Monate
aktueller Status vom 16.02.2016:
keine verdächtigen Veränderungen :-),
fehlender Zungenmuskelanteil ist weiterhin kein Problem
Medikament-Dauertherapie: Hepeel (wegen seiner Leber),
Lymphomyosot (Tumorkontrolle)
2017-2019 Hepeel und Zeel kurmäßig
aktueller Status vom 20.04.2020, 26.02.2021, 16.11.2021:
1-2x jährliche Zungen-, Maul- und Zahnkontrolle: alles bestens, keine Medikamente